Dioskoros von Alexandrien
Im Jahr 451 trat eine Kirchenspaltung ein, die noch bis heute besteht. Die Figur, die den Konflikt verkörperte, ist Dioskoros von Alexandrien. Er war einer der bedeutsamsten Kirchenväter, theologisch hoch qualifiziert und streitbar. Er trat für die unveränderte Beibehaltung der Rechtsgläubigkeit ein, die auch mit dem Ausdruck Orthodoxie bezeichnet wird.
Zur Frage des Glaubens kam noch die der Politik hinzu. Hauptmachtfaktor in der damaligen Welt war Byzanz, nachdem sich zuvor schon Westrom länger im Verfall befunden hatte.
Dioskoros ist für zweierlei eingetreten: einmal für die Verteidigung des orthodoxen Glaubens, zum anderen für die Freiheit der von Byzanz unterdrückten Völker, darunter Ägypten und Syrien. Im Jahre 451 trat das vom damaligen Kaiser Markian einberufene Konzil von Chalkedon zusammen. Dioskoros und seine Anhänger lehnten Chalkedon ab, womit die bis heute andauernde Kirchenspaltung eintrat.
Der Autor berichtet ausführlich und übersichtlich über diese komplizierten Zusammenhänge. Auch fast 1600 Jahre danach sind die Folgen von Chalkedon noch nicht überwunden und bleiben ein heftig umstrittenes christologisches Ereignis.